Ich grüße dich!
Sag, wie denkst du über deine Gedanken? Sind sie massig wie Hinkelsteine und sorgen dafür, dass sich dein Kopf schwer anfühlt? Oder betreiben sie ein Karussell in deinem Kopf, und sind der Grund dafür, dass du nicht zur Ruhe kommst?
Ich schreibe viel über meine Gedanken und auch bei mir sind sie nicht immer leicht und fluffig wie Zuckerwatte. Da kommen auch schon mal echte Klötze daher, mit denen ich erst mal nichts anzufangen weiß.
Doch diese Woche war wieder so ein Goldstück dabei, in das ich mich regelrecht verliebt habe. Dieser Gedanke hat mir einen neuen Blickwinkel geschenkt, der einen echten Unterschied für mich macht – ein wunderbarer Gedanke also!
Das Beste, was ich mit meinem Schreiben bewirken kann
Im Schreibkurs von Anke Ernst (den ich dir wärmstens und von Herzen empfehlen kann) legt sie uns das sogenannte „Free Writing” ans Herz, um unseren Schreibmuskel zu trainieren. Dafür stelle ich mir einen Timer auf zehn Minuten und lasse dann meine Gedanken zu Papier fließen. Manchmal zu einer bestimmten Fragestellung oder auch einfach nur so.
Diese Woche hatte ich die Frage im Kopf: „Was wäre das Beste, was ich mit meinem Schreiben bewirken kann?” Und los! Zehn Minuten lang fließen meine Gedanken aufs Papier, der Stift wird dabei nur abgesetzt, um von einem Wort zum nächsten und in die neue Zeile zu kommen. Im letzten Drittel wird es mir auf einmal warm ums Herz und ich kann richtig spüren, dass ich gerade etwas wichtiges aufschreibe. Und als ich den Stift weglegte, war ich sehr angetan von dem, was mir mein Geschriebenes da offenbarte.
Am besten liest du selbst:
(Kleiner Disclaimer: Das sind meine unzensierten und unlektorierten Gedanken aus dem Free Writing)
Was wäre das Beste, was ich mit meinem Schreiben bewirken kann?
Puh, gute Frage. Ich glaube es wäre so etwas wie wenn die Menschen meine Texte lesen, dass sie sich gesehen fühlen. Dass sie Antworten auf Fragen finden, von denen sie nicht wussten, dass sie sie haben. Perspektiven einnehmen, ohne zu wissen, dass es sie gibt. Nachdenklich werden mit einem guten Gefühl, so dass sie gerne über das Gelesene oder das, was es in ihnen auslöst, nachdenken wollen. Und überhaupt wäre es toll, wenn meine Leser:innen bewusster nachdenken & mit ihren eigenen Gedanken bewusster umgehen. Wenn sie sich nicht so sehr von ihnen einschränken lassen, sondern wieder mehr spielerisch mit ihnen umgehen könnten.
So nach dem Motto: Ah, interessant, es war mir gar nicht bewusst, dass ich solche Gedanken habe. Wo die wohl her kommen? Oder: Was ich mit denen wohl anfangen könnte? Denken als kreativen Vorgang sehen, anstatt aus den Gedanken sofort Meinungen & logische Erklärungen zu formen. Ich denke, das wäre wahrlich das Beste, was ich mit meinen Texten erreichen wollen würde. Weniger urteilen durch die eigenen Gedanken & dafür mehr beobachten der Gedanken & des Gedankenflusses. Wie die Farben, die sich zu einem Bild formen, indem ich sie einfach fließen lasse, dürfen sich Gedanken zu Bildern formen, die ich nur ansehen kann, ohne in ihnen und an ihnen verhaftet zu sein.
Denken als kreativen Vorgang sehen
Ich liebe diesen Gedanken! Ich liebe es, was er mit mir macht und welche Freiheit er mir schenkt. Denn wenn mein Denken ein kreativer Vorgang ist, dann dürfen alle Gedanken sein. Dann darf ich das wissen-müssen gehen lassen. Dann sind meine Gedankenbilder Momentaufnahmen, die ich mit meiner Wahrnehmung einfange. Nur ein Moment. Ich kann an ihm festhalten wie an einem schönen Ausblick oder ihn weiterziehen lassen.
Welches Bild malen deine Gedanken gerade?
Ich wünsche dir eine tolle Woche voll schöner Gedankenbilder!
Wunderbar gedachte Grüße,
Carina
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