Ich grüße dich!
Weißt du, was das Schöne an neuen Wegen ist? Dass sie neu sind, dass ich wie im Neuschnee meine ersten Spuren hinterlassen kann. Dass sie aufregend sind und ich neue erste Male erleben darf. Im Moment fühlt sich mein Leben wie Stromschnellen an. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu sehr versuche, alles unter Kontrolle zu halten und den Lärm-Gedanken geschickt auszuweichen. Und davon gibt es genug. Da sind die „Was-wäre-wenn“-Gedanken, die „Sollte-ich-vielleicht-lieber“-Gedanken oder auch die „Warum-kann-ich-nicht-einfach“-Gedanken.
Um meine Gedanken zu entspannen, mache ich gerne Puzzles.
Gerade habe ich ein neues Puzzle mit 3000 Teilen angefangen. Ich fange mit den Randteilen an, dann habe ich einen Rahmen, an dem ich mich orientieren kann. Und dann kann ich stundenlang meinen Blick über die vielen Teile schweifen lassen, nehme einzelne Teile in die Hand, betrachte sie und lege sie wieder weg, weil sie für mich im Moment keinen Sinn ergeben.
Dann wieder nehme ich Teile in die Hand und weiß genau, wo sie hingehören, obwohl ich das vor fünf Minuten noch nicht wusste. Mit jedem Teil, das ich mit anderen Teilen verbinde, entsteht ein Teil eines größeren Ganzen. Je mehr Bildinseln ich zusammensetze, desto klarer wird mein Blick und desto gezielter kann ich nach bestimmten Teilen Ausschau halten.
Das alles schreibe ich, während ich mit einem Auge auf mein Puzzle schaue.
Bis hierher habe ich schon für drei einzelne Puzzleteile ihren Platz auf einer größeren Bildinsel gefunden. Drei einzelne Teile, die für sich genommen keinen Sinn zu haben schienen, die aber zusammen ein größeres Bild ergeben. Ich liebe es zu puzzeln, ich liebe es Muster zu erkennen und ich bin ziemlich gut darin.
Und während ich weiter meinen Blick schweifen lasse und Teile in die Hand nehme, denke ich mir, dass es mit den Schritten und neuen Wegen genauso ist. Einzelne Schritte bilden einen Weg. Manchmal macht ein Schritt auf den ersten Blick keinen Sinn, und doch gehe ich ihn, nur um hinterher festzustellen, dass er ein Teil des großen Bildes ist, das unter meinen Füßen entsteht.
Wie beim Puzzeln gerate ich manchmal ins Stocken.
Dann lasse ich meinen Blick schweifen, greife einzelne Schritte auf und lasse sie wieder los. So lange, bis sich mir ein Schritt offenbart, bei dem ich spüre, dass er genau jetzt dran ist. Dann überlege ich nicht lange, zögere nicht, sondern gehe ihn. Wie gesagt, ich bin gut im Erkennen von Mustern und liege zu 98 Prozent richtig. Und für die letzten zwei Prozent gilt mein Motto: Ich kann mich jederzeit neu entscheiden und die Richtung ändern.
Woher weißt du, was der nächste Schritt für dich ist?
Ich wünsche dir eine wunderbare Woche voller Schritte, die Sinn ergeben!
Wunderbar gedachte Grüße,
Carina
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