Warum deine Träume dich krank machen können

Apr 11, 2016 | Lebenselexiere

„Ja!“ „Nein!“ „Doch!“ „Aber,…!“

Wenn Kopf und Bauch nicht mehr miteinander sprechen, dann ist die Kacke mal so richtig am Dampfen.

Diese beiden sollen eigentlich eine Einheit bilden und uns dabei unterstützen immer einen Schritt vor den anderen zu setzen.

Was aber, wenn sich einer von den beiden als Einzelkämpfer versuchen will und nicht mehr mit dem anderen spricht?

Oder anders ausgedrückt: was, wenn einer der beiden mehr Aufmerksamkeit bekommt und wir den anderen Part quasi ausblenden? Ob bewusst oder unbewusst, das sei mal dahingestellt.

In meinem letzten Beitrag „War’s das schon oder kommt da noch was?“ habe ich dir bereits geschrieben, dass es meine Unzufriedenheit gewesen ist, die mich letztendlich immer wieder dazu brachte noch einen Schritt weiter zu gehen und mich eben nicht mit dem zufrieden zu geben, was ich bereits hatte.

Heute will ich dir aufzeigen, wie sich diese Unzufriedenheit in mir geäußert hat und wie du noch heute einen ersten Schritt machen kannst, um deiner Unzufriedenheit auf die Schliche und deiner Freiheit ein Stück näher zu kommen.

Woher also kam diese Unzufriedenheit überhaupt?

Sicher nicht nur aus meinem Kopf, so viel kann ich schon einmal behaupten. Es war ein Gefühl irgendwo in mir drin! Ich konnte es so deutlich spüren aber nicht wirklich zuordnen. Dieses Gefühl hat mir immer wieder gezeigt, da stimmt etwas nicht aber ich kam nicht darauf was es war. Besser gesagt: Ich habe mir gar nicht wirklich die Mühe gemacht so genau hinzuhören.

In unbeobachteten Momenten kamen dann auch immer wieder Gedanken – oder besser gesagt Tagträumereien – hoch. Wieso nicht einfach zum Flughafen fahren und ein One-Way-Ticket irgendwohin buchen. Einfach nur weil ich es kann und um zu sehen, ob ich dort – wo auch immer das gewesen wäre – zurechtkomme.

Warum nicht einfach etwas ganz anderes machen? Gärtnerin werden oder Lehrerin oder Autorin oder oder oder. Immer wieder tauchten diese kleinen Momente auf, in denen meine Gedanken einfach losflogen, mir diese vielen anderen Möglichkeiten aufzeigten das Gefühl der Freiheit sich leise einschlich.

Zurück auf der Erde kam dann die böse Überraschung

„So ein Blödsinn! Wie soll das denn gehen! Dafür hast du nicht studiert! Du hast dich für diesen Weg entschieden, jetzt halte dich auch daran! Du kannst dich nicht ständig um entscheiden, es ist jetzt endlich mal Schluss damit!“

Ja, da war er wieder der „Anschiss“ meines (wie ich heute weiß) inneren Kritikers, der in meiner Vorstellung mit hoch rotem Kopf und erhobenem Finger vor mir stand. Und das waren noch die netteren Sätze, die echten Beschimpfungen kann ich gar nicht öffentlich schreiben.

Ich kann dir sagen, keiner kann mich so dermaßen gut in die Schranken weisen wie ich selbst das kann! Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage dir: Kein anderer Mensch würde so mit mir sprechen, wie ich selbst mit mir spreche! Und wenn doch, dann würde ich dem aber was erzählen.

Warum sind wir so streng mit uns selbst?

Tja nun, das kann viele Gründe haben. Bei mir liegt es womöglich daran, dass ich es mal besser haben wollte als meine Eltern. Sie mussten immer ziemlich hart arbeiten und so habe ich schon früh einen Satz gelernt: „Von nichts kommt nichts!“

Dieser Satz hat mich immer sehr angetrieben und ich bin sehr sehr hart zu mir selbst gewesen, wie du ja an meinen eigenen Gedanken oben lesen kannst.

Zudem wollte ich auch für meine Eltern erfolgreich sein. Das klingt vielleicht ein bisschen seltsam aber ich wollte gerne für sie da sein können, so wie sie es immer für mich gewesen sind. Ich wollte, dass sie durch mich die Möglichkeit erhalten ein besseres Leben zu haben. Und natürlich wollte ich auch, dass sie stolz auf mich sind.

Aber das war nicht der einzige Beweggrund für mich. Hinzu kommt, dass ich eben auch ziemlich dickköpfig und stur bin. Für mich steht der Satz: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ und der war auch einer von denen, die mich immer wieder angetrieben haben noch schneller, noch höher und noch weiter zu kommen.

Immer nach dem Motto: Gib mir eine Grenze und ich werde sie überwinden!

Das hatte natürlich auch zur Folge, dass ich mir viele meiner oben beschriebenen Tagträumereien erst gar nicht erlaubt habe. Sofort ist mein innerer Kritiker (ich brauche mal einen anderen Namen für den Kerl) aufs Parket gesprungen und hat mich gemeinsam mit dem inneren Antreiber mit schwingender Peitsche wieder auf meinen Weg zurück getrieben.

Von den größeren Träumen übrigens ganz zu schweigen. Diese habe ich mir nur ganz ganz selten erlaubt und auch nur dann, wenn ich gerade mal so richtig unzufrieden mit mir, meinem Job und überhaupt der ganzen Welt gewesen bin.

Gedanken auf Abwegen waren nicht erlaubt und damit basta!

Somit vielen meine Entscheidungen – gerade in beruflicher Hinsicht – natürlich in den meisten Fällen so aus, dass letztendlich mein Kopf – also mein Antreiber zusammen mit meinem Kritiker – abwägte, ob die Entscheidung zum eingeschlagenen Weg passte oder nicht.

Es gibt so viele Momente, an die ich mich heute noch erinnere und ich weiß heute ganz genau, dass ich mich anders entschieden hätte, hätte ich mein Gefühl mit einbezogen anstatt es auszublenden. Ich habe da einfach blind meinem Verstand geglaubt, der mir erzählt hat, dass das schon das Beste für mich sein wird.

Letztendlich ist es aber ja so: Wäre ich diese Schritte nicht alle so gegangen, wie ich sie eben nun mal gegangen bin, wäre ich heute nicht der Mensch, der dir diese Zeilen schreibt. ;o)

Jedoch blieb bei diesen früheren Entscheidungen ein kleines Mädchen immer wieder auf der Strecke

Und zwar dieser kleine kindliche Anteil in mir, der so gerne einfach nur träumen wollte. In meiner Vorstellung ist dieser Anteil ein kleines Mädchen in einem Kleid, das im Hopserlauf über eine Weise hüpft und in einen kleinen Korb bunte Blumen sammelt.

Dieser Teil in mir wollte und will sich frei fühlen. Sie will spielen, neugierig sein, Träume haben, Abenteuer erleben und Neues lernen. Das alles bedeutet für sie – und letztlich ja für mich – Freiheit und dieses Gefühl will sie natürlich auch ausleben.

Da das nicht erlaubt war, wurde sie unzufrieden und auch bockiger. Und immer wenn ihre Unzufriedenheit am größten war, keimte in mir das Bedürfnis auf, mich nach etwas Neuem umzusehen. Das musste nicht immer ein neuer Job sein.

Ich habe mir mehr als einmal die Haare von ganz lang auf richtig kurz zurück gestutzt und Piercings habe ich auch mal ausprobiert (kam als Bankkauffrau super gut an ;oD). Die eine oder andere Beziehung ging dadurch auch in die Brüche, denn ich brauchte einfach die Veränderung.

Meckern konnte ich auch ziemlich gut

Tja, wenn kleine Mädchen bockig sind, dann wird eben auch gemeckert. Und so habe ich ständig an allen irgendwie herum genörgelt und wusste alles besser. Aber ich habe nicht nur an anderen herum gemeckert, in meinem Kopf liefen die wildesten Gespräche mit mir selbst ab. Ich habe an mir selbst häufig kein gutes Haar gelassen.

Hätten zwei Menschen in ihrer Beziehung so miteinander gesprochen, wie ich mit mir selbst, hätte ich ihnen wahrscheinlich geraten so sollen sich trennen oder wenigstens zur Paarberatung gehen.

Wenn Gefühle krank machen

Über die Jahre hatte sich dann so einiges an Unzufriedenheit aufgestaut und nicht immer gelang es mir diese durch Veränderungen in meinem Leben zu kompensieren.

Also zeigte sie sich auf anderen Wegen. Auf der Körperebene präsentierte sie sich durch ständige Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Verspannungen, Reizmagen- und Reizdarmsyndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (was für ein Wort), Schlafstörungen und auch durch einige depressive Phasen.

Auf der geistigen Ebene, sprich der Ebene der Gedanken, zeigte sie sich ebenfalls. Die Gedanken, nie gut genug zu sein (ich musste ja schneller, höher und weiter) oder das ständige suchen nach Anerkennung (ich hatte ja keine für mich übrig) oder auch das Vergleichen mit anderen (ich hatte ja noch nichts erreicht) ließen mich nicht zur Ruhe kommen.

Diese Gedanken zogen natürlich noch mehr von diesen unschönen Gefühlen nach sich wie Traurigkeit, Ärger, Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung, usw., die wiederum meine körperlichen Symptome zusätzlich weiter unterstützten.

Es kam wie es kommen musste

Eines schönen Tages ging einfach nichts mehr und mein Körper hat mir recht deutlich zu verstehen gegeben, dass es so nicht weitergeht und er andere Pläne für uns hat. Ich habe mehrere Monate gebraucht um einigermaßen wieder so viel Kraft und Energie zu haben, um für mich wieder ganz normale Tage planen zu können.

Heute gehe ich damit anders um, denn – da sind wir uns sicher einig – so einen Zusammenbruch brauche ich nicht noch einmal. Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich für mich aus dieser Zeit mitnehmen konnte ist:

Ich selbst bin verantwortlich für meine Gefühle, Gedanken und Handlungen! Ich selbst trage die Verantwortung für meine Probleme, meine Enttäuschungen und meinen Ärger!

Das mag im ersten Moment vielleicht sehr hart klingen aber ich will dir auch die gute Nachricht dahinter verraten:

Wenn ich selbst verantwortlich bin, dann habe ich es auch selbst in der Hand etwas zu verändern! Ich habe die Macht etwas in meinem Leben zu verändern!

Seither achte ich sehr stark auf meine Gedanken und auch meine Gefühle. Vor allem mein Körper ist ein gutes Radar für mich geworden, um zu erkennen, ob gerade irgendwo der Schuh drückt.

[bctt tweet=“Zu wissen wo du stehst und wie du mit dir selbst umgehst, ist der erste Schritt zur Veränderung!“ username=“Carina_Seewald“]

Deshalb will ich dir gerne jetzt ein paar Fragen mit auf deinen Weg geben, mit denen du dir selbst auf die Schliche kommen kannst.

Wenn du auch diesen ersten Schritt für dich und die Veränderung in deinem Leben gehen willst, dann kannst du dir jetzt Notizen zu den folgenden drei Fragen machen:

  1. Wie denkst du über dich?
  2. Wie sprichst du in deinen Gedanken mit dir selbst?
  3. Was sagt die leiseste Stimme in deinem Kopf?

Ich bin ja so gespannt, welche Antworten du aus diesen Fragen erhalten wirst!

Und da ich ja super neugierig bin, wie es dir mit dieser ganzen Thematik geht, hinterlasse mir gerne einen Kommentar hier unter dem Text. Du darfst mutig sein!

Ich freue mich von dir zu lesen!

Liebste Grüße und bis bald,

Carina

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Mir egal, was ihr denkt. Ich wachse, wo es mir gefällt.Wer hat das „X" in den Mohn gemalt?Achtung! Neben mir lebt was.Erst durch die Senke, dann wieder hoch.Hallo Oma! Wenn ich Margeriten sehe ...... denke ich an dich.Steine im Weg machen ihn fester.Ein gewaltiges...