­Ich grüße dich!

Ich gehöre zu den Menschen, die ihr Tun häufig in Frage stellen – oder besser gesagt, die Wirkung meines Tuns. In diesen Momenten kommt es dann vor, dass ich mich frage, warum ich überhaupt schreiben und mehr wunderbare Gedanken in die Welt bringen will. Bringt das überhaupt etwas?

Als ich das letzte Mal nur in die Nähe dieses Gedankens kam, fand ich das Interview von Marie Forleo mit Julia Cameron. Von ihr stammt das Buch „Der Weg des Künstlers“, von dem sie dachte, sie würde es für sich selbst und vielleicht für zehn von ihren Freunden schreiben. Es ist ein Bestseller geworden, hat sich bis jetzt über fünf Millionen Mal verkauft und wurde in vierzig Sprachen übersetzt.

Julia erzählte auch von ihrem Deal mit Gott: In einem Gebet erhielt sie den Impuls, ein Symbol aufzustellen. Dieses Symbol sollte sie an den Deal erinnern, der besagt, dass sich Julia um die Quantität ihres kreativen Schaffens kümmert, und die Verantwortung über die Qualität dessen Gott überlässt.

Neben ihren berühmten Morgenseiten schreibt Julia täglich „nur“ drei Seiten. Womit sie in einem Monat auf neunzig Seiten kommt – was für ein Menge.   Sie überlegt sich nicht vorab, was sie schreiben will. Sie hat keinen Contentplan, fragt sich nicht, was ihre Zielgruppe lesen muss, um ihre Bücher zu kaufen oder was der Markt gerade verlangt. Stattdessen setzt sie sich hin und fragt: „What’s next?“ Was kommt als nächstes? Und dann schreibt sie, was kommt.

Sie gibt sich dem hin, was durch sie hindurch in die Welt gelangen will. Für Julia geht es mehr darum, von Nutzen zu sein und mit ihrer Kreativität den Menschen zu dienen, als brillant zu sein.   Die Worte und das Charisma dieser Frau haben mich gleichermaßen fasziniert und inspiriert.

Was, wenn das alles ist, was zu tun ist? Mich für den kreativen Flow öffnen und herausfließen lassen, was gerade da ist. Oder wie Julia es ausdrückt: In meinem inneren Brunnen fischen gehen. Und darauf vertrauen, dass das gut ist bzw. zu etwas Gutem werden kann.   Dann ist mir eingefallen, dass mir das schon passiert ist. Zum ersten Mal bei meinem Kinderbuch. Innerhalb von zwei Tagen war es geschrieben, um dann zwei Jahre in der Schublade zu liegen. Das zweite Mal ist es mir mit der Geschichte von Findus passiert, dem kleinen Gedanken auf Abwegen. Das war 2017 und ich hoffe, ich werde sie in diesem Jahr veröffentlichen.

Beide Male habe ich nicht darauf vertraut, dass das, was gerade durch mich in die Welt geboren werden will, genau das Richtige ist. Nach dem Interview von Marie mit Julia Cameron habe ich mir vorgenommen, das von jetzt an zu ändern. Und wie gut, dass meine Geschichten so hartnäckig in die Welt wollen. ;o)

Also lieber Flow: What’s next?

Was will wohl gerade durch dich in die Welt kommen?

Erzähle mir davon und antworte mir am besten gleich hier in den Kommentaren!

Herzliche Grüße,
Carina­