Die Anderen machen alles richtig, DU musst dich bewegen

Aug 14, 2015 | Lebenselexiere

Hätte mir den Satz mal jemand vor einigen Jahren gesagt hätte ich mir vielleicht die eine oder andere Kurve sparen können. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, ich hätte ihn nicht annehmen können. Ich war so in meinen persönlichen Mustern gefangen und wäre wahrscheinlich eher beleidigt oder sogar sauer gewesen, wenn ich diesen Satz einfach so gehört hätte. Aber mal ganz von vorne.

Darf ich vorstellen: mein früheres ICH

Hallo zusammen,

ich bin Carina Seewald, gerade mal 30 Jahre alt und nach meinem BWL-Studium wieder neu in der Berufswelt angekommen. Als Projektmitarbeiterin in einem europaweiten IT-Restrukturierungsprojekt will ich beruflich nun endlich so richtig durchstarten. Körperliche Beschwerden schiebe ich dabei einfach zur Seite. Von nichts kommt schließlich nichts.

Dummerweise läuft in den letzten Monaten nicht alles genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich dachte wenn ich diesen neuen Job anfange, mich einarbeite und dann jede Woche eine Niederlassung in Europa bereise, würden meine Vorgesetzten in kürzester Zeit bemerken wie gut ich bin. Ich hatte mir vorgestellt bereits nach kurzer Zeit bereits mehr Verantwortung zu bekommen.

Leider sind meine Vorgesetzten anderer Ansicht als ich. Sie haben weder einen Sinn für mein Können, noch für mein umfassendes Know How darin, wie man Projekte mit Menschen richtig angeht. Kurz gesagt, sie wissen mich einfach nicht zu schätzen.

Meine Vorschläge werden meist einfach abgetan, was mir völlig unverständlich erscheint. Denn in zwei Punkten bin ich mir absolut sicher:

  1. Ich liege völlig richtig und die anderen haben entweder Unrecht oder sind einfach nicht in der Lage mich zu verstehen.
  2. Das mindeste, was ich dafür verdiene sind Anerkennung und Wertschätzung. Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.

Da es für mich nicht den Anschein macht, dass meine Vorgesetzten ihre Meinung ändern würden habe ich ganz schön den Spaß und meinen Elan an diesem Job verloren. Wenn hier niemand zu schätzen weiß, was ich schon alles auf mich genommen habe und wie viele Gedanken ich mir immer um alles und alle hier machen, dann lasse ich es in Zukunft einfach bleiben.

Oder besser noch, ich suche mir einfach einen neuen Job. Spätestens dann wir es jemanden geben, der mich und mein Können zu schätzen weiß und mir die Anerkennung zukommen lässt, die ich verdiene.

Kurze Anmerkungen der Autorin

Wenn ich heute an diese Zeit zurück denke muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Ich war ein ganz schöner Jammerlappen. Oder besser oder ehrlicher gesagt, ich fühlte mich wie ein Opfer der Umstände, nein, ich WAR ein Opfer der Umstände. So nach dem Motto: „Die anderen Kinder sind sooo doof zu mir, die wollen nicht so spielen wie ich das will. Aber das dürfen die doch gar nicht!“ Gefolgt von einem Fußaufstampfen, verschränkten Armen vor meiner Brust und einem Schmollmund. So richtig mit Unterlippe nach vorne geschoben, wenn du verstehst was ich meine.

Darf ich vorstellen: die heutige Carina

Ein fröhliches Hallo in die Runde,

ich bin Carina, noch 34 Jahre jung und ich mag mich so wie ich bin. Da das nicht immer so war bin ich froh, dass ich das heute so von mir behaupten kann. Ich habe ein wundervolles Zuhause und zähle mich selbst zu den reichsten Menschen der Welt. Aber mit Geld hat das für mich nichts mehr zu tun.

Ich fühle mich wohl in meiner Haut und stelle mir nicht länger vor wie es wäre jemand anders zu sein. Ich stehe zu meinen Ecken und Kanten und habe aufgehört immer allen und jedem alles Recht machen zu wollen. Auch das Nein sagen habe ich endlich für mich entdeckt und kann damit sehr gut umgehen.

Ich habe erkannt dass ich ganz besondere Eigenschaften und Talente habe, die mich zu einem einzigartigen Menschen machen. Und ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch einzigartig ist, einfach nur weil er so ist, wie er ist.

Ich bin überzeugte Qigongerin. Ich praktizieren selbst jeden Tag und ich liebe es anderen diese wundervolle Technik beizubringen. Früher habe ich mir immer ein Glas für mein Gehirn gewünscht, wie es alte Menschen für ihre Zähne haben. Heute habe ich den Affenzirkus da oben im Griff und anstatt ständiges herum Geplapper habe ich endlich Ruhe in meinem Kopf und ein Lächeln in meinem Bauch so wohl fühle ich mich.

Ein Unterschied wie Tag und Nacht

Wenn ich das heute so lese, kommt es mir vor als wären das zwei ganz unterschiedliche Menschen. Augenscheinlich könnte das auch so sein. Aber heute weiß ich, dass all diese Schätze bereits damals in mir lagen, ich hatte sie nur noch nicht entdeckt.

Meine Entdeckungsreise war vielschichtig und erfolgte in vielen kleinen Schritten

Wie kam es aber schließlich dazu dass es mir doch gelungen ist? Es brauchte wirklich eine ganze Menge und viele kleine Schritte waren notwendig.

Der erste Schritt passierte als ich ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet habe. Schließlich wacht ja auch kein Mensch eines Morgens auf und überlegt sich: „Hach, heute beginne ich mal damit mich zu verändern und eine bessere Version meiner selbst zu werden. Und dafür mache ich jetzt mal….“ Ne ne, so war das bei mir auch nicht.

Dir jetzt aber alle Schritten einzeln aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Ich will dir viel lieber von einigen meiner wichtigsten Erkenntnisse erzählen, die ich auf meinem Weg gewinnen durfte:

Erkenntnis #1:

Ich bin kein Opfer der Umstände! Ich habe immer die Wahl auch, wenn es im ersten Moment nicht so erscheinen mag. Aber diese drei Möglichkeiten habe ich immer und ich bin sicher, du hast sie bereits irgendwo einmal gehört: Love it – Change it – Leave it.

Aber das ist noch nicht die ganz Erkenntnis. Wenn ich mich selbst in die Opferrolle begebe, gebe ich auch einen großen Teil meiner Eigenverantwortung ab. Ich bin dann sehr stark auf die Reaktionen und die Entscheidungen von außen angewiesen. Ich für meinen Teil bin und bleibe aber lieber selbst der Gestalter und Regisseur meines Lebens.

Erkenntnis #2:

Everybody’s Darling funktioniert nicht – zumindest nicht, wenn du auf lange Sicht glücklich und zufrieden sein willst. Mich ständig damit verrückt zu machen jedem alles recht machen zu wollen hat mich total aufgerieben. Zusätzlich kommen dann wieder die Affen im Zirkus zu Wort. Dann sind da wieder solche Gedanken auf wie, was denkt mein Gegenüber von mir wenn ich das nicht mache. Oder so etwas wie, wenn ich nein sage dann stoße ich mein Gegenüber vor den Kopf und verletzte ihn oder sie womöglich noch.

NEIN sagen ist für mich eine so wichtige Übung geworden. Mit jedem Nein nach außen, weil es für mich gerade einfach nicht passt, sage ich auch JA zu mir selbst. Und das gefällt mir ehrlich gesagt viel besser. Mehr dazu findest du auch in meinem Artikel: Wie zwei kleine Worte dein Leben einfacher machen können.

Erkenntnis #3:

Wenn du dich selbst nicht wertschätzt – sprich, deinen eigenen Wert nicht erkennst und dir deiner Einzigartigkeit nicht bewusst bist, wer soll es denn bitteschön sonst machen?

Mal eine einfache Milchmädchenrechnung, wenn du deine WERTschätzung im außen suchst. Wie viele Menschen musst du finden, die dich zu schätzen wissen? Schon den einen oder anderen, habe ich recht? Und was musst du dafür alles tun bzw. leisten, damit dein Umfeld diesen Wert auch so anerkennt? Ich weiß ja nicht wie du das siehst aber mir persönlich ist das zu anstrengend geworden. Ich bin mir viel lieber selbst genug und alles Weitere ist das Guddie oben drauf. ;o)

Erkenntnis #4:

Energy flows where attention goes. Deine Energie fließt genau dorthin worauf du deine Aufmerksamkeit richtest oder besser gesagt Energie folgst deiner Aufmerksamkeit. Hast du also deine Aufmerksamkeit auf Probleme gerichtet, fließt deine Energie in die Probleme. Fokussierst du aber die Lösung deines Problems, fließt deine Energie auch genau dorthin. Eine ganz tolle Sache!

Das ist wirklich nur eine Auswahl meiner Erkenntnisse, die ich bisher auf meinem Weg erlangen durfte. Ich könnte hier noch seitenweise Erkenntnisse auflisten, denn täglich kommen neue hinzu. Das Leben ist gar nicht so schwer wie ich immer dachte. Es ist vielmehr ein Spiel, eine Aneinanderreihung von Experimenten und es darf und soll und muss Spaß machen.

Wir haben genau dieses eine Leben hier auf Erden

Ja, ich weiß, hört sich alles ein bisschen missionarisch an. Sorry dafür, aber es ist halt einfach so!

Ich bin auf dem Weg hierher auf ziemlich steinigen Wegen gelaufen und durfte den einen oder anderen Berg überwinden, das kann ich dir sagen.

Aber das wichtigste daran ist: Du kannst das auch! Davon bin ich sogar absolut überzeugt.

Ich glaube daran:

  • dass du hast alles in dir, was du brauchst
  • dass du besonders und einzigartig bist und
  • dass du hast es verdient hast

 

Du hast es verdient glücklich zu sein, du hast es verdient ein zufriedenes Leben zu führen und du hast es verdient einfach Spaß daran zu haben!

Was könnte also dein erster Schritt sein?

Alle Wege beginnen mit dem ersten Schritt. Haha, ja ist schon gut, ich lasse das mit den Weisheiten jetzt, aber die musste noch raus. ;o)

Ich sage dir, was dein erster Schritt sein könnte: Versuche nicht mehr jemand zu sein, den alle Welt liebt, sondern fange endlich an dich selbst zu lieben und zwar für das was du bist und wie du bist.

Lerne dich selbst besser kennen, entdecke deine besonderen Talente und Eigenschaften, entdecke deine Stärke im innen und bringe sie nach draußen in die Welt.

Worauf wartest du also noch?

Jeder Tag, den du länger wartest, jeder Tag, an dem du den ersten Schritt nicht tust, jeder Tag, an dem du so weiter machst einfach weil es bequem ist, jeder dieser Tage ist ein Tag weniger, von deinem erfüllten, glücklichen und zufriedenen Leben. Und mal Hand aufs Herz, willst du das wirklich? Hast du nicht schon lange genug gewartet?

Wenn nicht jetzt wann dann?

  • Warte nicht mehr länger!
  • Verschwende nicht noch einen weiteren Tag!
  • Mache jetzt den ersten Schritt!

Erzähle mir am besten gleich in den Kommentaren von deinem ersten Schritt!

Carina

Bildquelle: © tournee #49173267 via fotolia.com

Schicke wunderbare Gedanken in die Welt

6 Kommentare

  1. Liebe Carina,

    vielen Dank für diesen berührenden Artikel! Ich bin die ganze Zeit nickend vor dem Schirm gesessen, denn genau.so.ist.es. 🙂
    Wobei ich sagen muss, dass ich mit der #2 noch hin und wieder zu kämpfen habe. Aber es lohnt sich so sehr, sich auf den Weg zu machen und du beschreibst es auf so wunderbare Art und Weise.

    Es kann sich nur etwas ändern, wenn man anfängt, sich selbst zu ändern.

    Wenn ich nicht so weit weg in Wien wäre, hätte ich schon längst gebucht!

    Viele liebe Grüße,
    Katja

    Antworten
    • Liebe Katja,

      vielen Dank für deine lieben Worte. Ja die Erkenntnis Nein sagen zu können hat bei mir auch wirklich gebraucht. Und ich muss mich auch heute noch immer wieder daran erinnern es nicht zu vergessen ;o). So wie ich es erlebe ist geht eine Erkenntnis einer Veränderung voraus. Und eine Veränderung ist ein Prozess, den wir Schritt für Schritt verwirklichen.

      Ich hätte dich wirklich sehr gerne in der Frauenrunde dabei gehabt!

      Ganz liebe Grüße und bis bald,
      Carina

      Antworten
  2. Liebe Leserin,
    wenn du noch zweifelst, lass dir sagen, dass ich dir Carina nur ans Herz legen kann. Ich bin überzeugt, dass diese Frau ganz genau weiß, wovon sie spricht.
    Und was sie anfängt, wird auch gut. Diese Runde kann nur toll werden!
    Lass dich überzeugen… 😉 Viel Spaß!

    Antworten
    • Wie toll ist das denn! Vielen herzlichen Dank für diese tollen Worte!

      Antworten
  3. Danke für diesen inspirierenden Beitrag, Carina! Der Vergleich zwischen früherem und jetzigen Ich gefällt mir gut. 🙂
    Sag, hat dir Qi Gong dabei geholfen, aus deinem Gedankenkarussell aufzusteigen?
    Lg, Sonja

    Antworten
    • Liebe Sonja,

      sehr gerne! Ich freue mich sehr dass dir mein Artikel und die Art und Weise, wie ich ihn aufgebaut habe gefällt. Ich hatte meine beiden „Ichs“ mal in einem anderen Kontext gegenüber gestellt und fand das hier passend.
      Ich kann dir sagen, dass Qigong mir sogar sehr geholfen hat – sowohl körperlich als auch mental. Durch die Übungen und die Lehre, die dahinter steht, kann ich meine Gedanken wesentlich besser ordnen und fokussieren. Ich hatte mir immer ein Glas für mein Gehirn gewünscht, so wie ältere Menschen eines für Ihr Gebiss haben. Jetzt habe ich es gefunden.
      Wenn du Fragen dazu hast, schreibe mir gerne.

      Liebe Grüße und bis bald,
      Carina

      Antworten

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Mir egal, was ihr denkt. Ich wachse, wo es mir gefällt.Wer hat das „X" in den Mohn gemalt?Achtung! Neben mir lebt was.Erst durch die Senke, dann wieder hoch.Hallo Oma! Wenn ich Margeriten sehe ...... denke ich an dich.Steine im Weg machen ihn fester.Ein gewaltiges...