15/23 Darf ich durch dein Fenster schauen?

Mai 5, 2023 | Wunderbares Denken

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Ich grüße dich!

Im monatlichen Meeting bin ich eine von drei neuen Mitarbeiter:innen. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich dir vor einigen Wochen erzählt habe, dass ich eine Teilzeitstelle antreten werde und diese Woche war es soweit.

Alles ist noch sehr neu und ich muss mich noch finden. Spannend ist dabei, dass ich jetzt wieder offiziell mit meinem Mann zusammen arbeite. So hat es am 5.5.2011 angefangen. Wir waren zusammen in einem Projekt, er als Projektleiter, ich als Projektmitarbeiterin. Ich mochte seine Art zu führen, ich habe es geliebt, wie er nicht in Problemen, sondern in Lösungen dachte, und ich schätzte es sehr, dass er die Fähigkeiten von Menschen erkannte, bevor diese sie selbst sehen konnten.

Seit zwölf Jahren sind wir nun ein Paar, seit sechs Jahren ein Ehepaar und seit einigen Tagen wieder ein Arbeitspaar.

Ich weiß noch, wie es damals war, als alle langsam merkten, dass wir zusammen waren. Die eine Hälfte unserer Kolleg:innen hat sich sehr für uns und mit uns gefreut. Die andere Hälfte hat die Nase gerümpft, mehr über mich als über meinen Mann.

Mir waren diese Ereignisse von damals gar nicht mehr präsent. Aber der neue Job und das Hundetraining haben sie mir wieder ins Gedächtnis gerufen.

Meine Hundetrainerin sagte in einer Gruppenstunde, wenn wir als Hundeführer:innen bei Begegnungen mit anderen Hunden Angst oder Unwohlsein verspüren würden, wäre es nicht verwunderlich, wenn sich auch unsere Hunde unwohl fühlten und eventuell mit Knurren und Bellen reagierten.

Darüber musste ich nachdenken. Ja, ich fühle mich unwohl bei Begegnungen mit anderen Hunden. Aber nicht wegen der Hunde. Es gab noch nie einen unangenehmen Zwischenfall mit Hunden. Aber es gab schon einige mit den Menschen, die mit den Hunden unterwegs sind.

Und als ich mir das alles durch den Kopf gehen ließ, wurde mir bewusst, dass ich nach all den Jahren unschöner Erlebnisse mit Menschen immer menschenscheuer geworden bin. Das heißt jetzt nicht, dass ich allen Menschen aus dem Weg gehe (außer denen mit Hunden). Ich bin einfach vorsichtiger geworden, zurückhaltender, beobachte mehr, bevor ich mich einlasse und öffne.

Ich finde, das ist nichts Schlechtes. Es hat durchaus seine Vorteile. Was ich spannend finde, ist, dass ich die Menschen trotzdem liebe. Ich glaube immer noch, dass die Menschen im Grunde gut sind. Ich glaube auch, dass wir alle aufgrund unserer Erfahrungen Entscheidungen treffen und so auch unterschiedlich reagieren.

Jeder Mensch hat sein eigenes Fenster, durch das er die Welt sieht. Manche Aussichten sind mir vertrauter als andere. An manchen bin ich vielleicht schon einmal vorbeigegangen, aber der Ausblick hat mir nicht gefallen. Und wieder andere habe ich noch nie gesehen.

Jetzt, wo ich so schreibend darüber nachdenke, nehme ich mir vor, dieses Bild von den Fenstern ein wenig mit durch meinen Alltag zu nehmen. Vielleicht lässt es mich ein bisschen weniger scheu sein. Und vielleicht inspiriert es dich, einen anderen, oder auch einen zweiten oder dritten Blick auf die Menschen zu werfen.

Wie gehst du mit unangenehmen Erlebnissen um?

Ich wünsche dir eine zauberhafte Woche voller neuer Ausblicke!

Wunderbar gedachte Grüße,
Carina

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